weibliche Hormone

Hormonelle Störungen
  • Zyklusstörungen
  • Kontrazeption bei Risikopatientinnen
  • PCO-Syndrom
  • Androgenisierungsstörungen
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Hyperprolaktinämie
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Endometriose
  • Myome
  • Vorzeitige Wechseljahre
  • Wechseljahresbeschwerden

Zyklusstörungen:

Die Zykluslänge berechnet sich vom ersten Tag der Blutung bis zum nächsten ersten Tag der Blutung. Normalerweise besteht hier ein regelmäβiger Abstand zwischen 22 und 34 Tagen.

Es gibt unterschiedliche Zyklusstörungen:
• Oligomenorrhoe (zu seltene Blutung)
• Polymenorrhoe (zu häufige Blutung)
• Amenorrhoe (Ausbleiben der Blutung)
• Menorrhagie (deutlich verlängerte Monatsblutung)
• Metrorrhagie (Zwischenblutung/Schmierblutung)
• Dysmenorrhoe (schmerzhafte Monatsblutung)

Oligomenorrhoe:
Die Blutung tritt zu selten auf, der Blutungsabstand ist länger als 34 Tage.

Polymenorrhoe:
Die Blutung tritt zu häufig auf, der Blutungsabstand ist kürzer als 22 Tage.

Amenorrhoe:
Die Blutung bleibt aus. Dieses ist ein natürliches Phänomen im Falle einer Schwangerschaft oder beim Eintritt der Wechseljahre. Während der fruchtbaren Lebensphase jedoch muss dieses Symptom abgeklärt und ggf. therapiert werden. Ursache hierfür können unterschiedliche, hormonelle Probleme sein.

Beispiele: ein überschuss an männlichen Geschlechtshormonen kann dazu führen, dass die Monatsblutung ausbleibt. Auch eine Schilddrüsenfunktionsstörung oder ein erhöhter Spiegel des Hormons Prolaktin könnten hierfür ursächlich sein. Ebenso können dramatische Veränderungen des Gewichtes (sowohl übergewicht, als auch Untergewicht), Leistungssport oder Stress zum Ausbleiben der Blutung führen.

Bei einer Amenorrhoe kommt es auf Dauer zu einem östrogenmangel, der eine Osteoporose verursachen kann. Die Folge können Knochenbrüche sein. Bei einem langen Ausbleiben der Blutung müssen daher unbedingt Hormone substituiert werden.

Menorrhagie:
Hierbei handelt es sich um eine deutlich verlängerte Monatsblutung: diese kann 7-14 Tage andauern. Als Ursache kommen hormonelle oder entzündliche Prozesse in Betracht. Auch Myome oder Polypen können zu eine verlängerten Blutung führen. Zur Abklärung gehören eine Hormonuntersuchung, eine Ultraschalluntersuchung, die Zelluntersuchung der Portio (=Muttermund) und der Ausschluss einer Entzündung. Je nach Befund stehen unter anderem eine hormonelle Therapie oder operative Verfahren zur Verfügung.

Metrorrhagie:
Das ist der medizinische Fachbegriff für azyklische Blutungen aus der Gebärmutter auβerhalb des normalen Menstruationszyklus. Es wird dabei von Zwischenblutungen, bzw. Schmierblutungen, gesprochen. Diese können also zu jedem Zyklus-Zeitpunkt vorkommen. Sie treten häufig im Jugendalter und während der Perimenopause (Wechseljahre) auf. Es sollte eine Abklärung erfolgen.

Dysmenorrhoe:
Dies bezeichnet eine schmerzhafte Regelblutung. Meist beginnen die Schmerzen schon vor dem Einsetzen der Monatsblutung, dauern dann während der Blutungsphase an und lassen gegen Ende der Monatsblutung wieder nach.

Man unterscheidet die Primäre Dysmenorrhoe von der Sekundären Dysmenorrhoe.

Primäre Dysmenorrhoe:
Primäre Regelschmerzen setzen im Normalfall kurz nach der Menarche ein und dauern bei betroffenen Frauen meist bis zur Menopause. Auslöser für Regelschmerzen sind Prostaglandine, körpereigene Schmerzbotenstoffe, die ein Zusammenziehen der Muskulatur der Gebärmutter bei der Abstoβung der Gebärmutterschleimhaut hervorrufen. Durch diese Muskelkontraktion kommt es zu einer schwächeren Durchblutung der Gebärmutter, was den Schmerz auslöst. Seelische Belastung und Stress können die Symptome verstärken. Im Falle der primären Dysmenorrhoe ist die Menstruation selbst der Schmerzauslöser. Vor allem junge oder sehr schlanke Frauen leiden meist in den ersten Jahren ihrer Regelblutung unter krampfartigen Unterleibsschmerzen, Kopfschmerzen und Unwohlsein. Letzteres kann von Völlegefühl und übelkeit bis zu Erbrechen und Durchfall reichen. Einige Frauen sind so stark betroffen, dass ihnen eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt wird.

Sekundäre Dysmenorrhoe:
Der sekundäre Regelschmerz wird ausgelöst durch organische Veränderungen oder Erkrankungen, z.B. Endometriose oder Myome. Eine Abklärung der Ursache der Dysmenorrhoe steht hier an erster Stelle. Es kann zunächst eine Ultraschall-Untersuchung, gegebenenfalls auch Gebärmuttersspiegelung (=Hysteroskopie) oder Bauchspiegelung (Laparoskopie) hilfreich sein.

Die sekundäre Dysmenorrhoe kann aber auch infolge des Gebrauchs mechanischer Verhütungsmittel (etwa Intrauterinpessar oder Diaphragma) auftreten.

Kontrazeption:

Es gibt eine groβe Auswahl verschiedener Verhütungsmethoden. Bis heute ist die „Pille“ in Europa das am häufigsten angewandte Verhütungsmittel. Die Pille unterdrückt den Eisprung und verhindert dadurch eine Schwangerschaft. Die meisten Pillen bestehen aus einer Kombination aus synthetischem Östrogen und Gestagen (Gelbkörperhormon). Es gibt aber auch reine Gestagenpillen und seit wenigen Jahren auch Pillen mit dem natürlichen Östrogen. Auch hier ist eine individuelle Wahl - in Abhängigkeit der Vorgeschichte und Begleitsymptomen - sehr wichtig. Die Einnahme einer Pille hat neben der Verhütung häufig noch andere erwünschte Effekte. Die Blutungsstärke oder Schmerzen bei der Periode sind meist abgeschwächt. Man sieht aufgrund der vermehrten Bildung von Bindungshormonen (SHBG) und ggf. des Einsatzes eines antiandrogenen Gestagens nach kurzer Zeit einen positiven Effekt auf Androgenisierungserscheinungen. Dies macht sich vor allem am Hautbild und am Behaarungsmuster bemerkbar.

Vor Einsatz der Pille sollten mögliche Kontraindikationen beachtet werden. Hierzu gehören insbesondere Thrombose, die bei der Patientin selbst oder bei ihren unmittelbaren Angehörigen aufgetreten sind. Auch Nikotinkonsum, hoher Blutdruck, deutliches Übergewicht, Fettleber sowie Migräne mit Aura stellen relative oder absolute Kontraindikationen gegen den Einsatz der Pille dar.

Polyzystische Ovarsyndrom = PCOS:

(Aus dem Griechischen abgeleitet von kytis = Blase und poly = zahlreich. Eierstock mit vielen kleinen Zysten, meist in Verbindung mit erhöhten männlichen Hormonen.)

Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) ist eine Erkrankung, die bei etwa 5-10% der geschlechtsreifen Frauen auftritt. Ein PCOS liegt vor, wenn 2 der folgenden Kriterien zutrifft:

1. Zyklusstörung: d.h. entweder keine Periode (Amenorrhoe) oder Abstände der Blutungen > 35 Tage (Oligomenorrhoe).

2. Zeichen der erhöhten männlichen Hormone (Androgenisierungserscheinungen): vermehrte Behaarung (=Hirsutismus), Haarausfall, Akne/Hautunreinheiten und /oder erhöhte männliche Hormone im Blut (Hyperandrogenämie)

3. Polyzystische Ovarien im Ultraschall darstellbar

4. Insulinresistenz (Vorstufe des Diabetes mellitus)


Klinisch imponiert das PCOS zusätzlich durch übergewicht (jedoch 10% der PCOS Patientinnen sind auch normgewichtig) und einen unerfüllten Kinderwunsch. Das PCOS zeigt eine familiäre Häufung, so dass eine genetische Komponente ursächlich anzunehmen ist.
Es konnte ein Zusammenhang des PCOS mit dem Metabolischen Syndrom festgestellt werden.

Metabolische Syndrom:
• Übergewicht (Adipositas)
• Zuckerverwertungsstörung (Insulinresistenz, Diabetes mellitus)
• Blutfettwerterhöhung (Hyperlipidämie)
• Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)
• Gefäβverkalkung

Zur Diagnostik des PCOS sind umfangreiche Untersuchungen notwendig.

Hyperandrogenämie/Androgenisierungserscheinungen:

Unter Hyperandrogenämie versteht man einen Überschuss männlicher Geschlechtshormone bei der Frau.

Unter Androgenisierungserscheinungen versteht man:
• Verstärktes Haarwachstum (Hirsutismus)
• Neigung zu Akne, bzw. unreiner Haut
• Haarausfall bis zur Alopezie (=Glatzenbildung/Geheimratsecken)

Man kann auch Androgenisierungserscheinungen haben, ohne dass eine Hyperandrogenämie im Blut nachzuweisen ist.

Die Balance zwischen männlichen und weiblichen Geschlechtshormonen ist entscheidend und führt bei einem ungünstigen Gleichgewicht zu entsprechenden klinischen Symptomen. Bei der Frau werden männliche Geschlechtshormone überwiegend in den Eierstöcken produziert. Darüber hinaus bilden aber auch die sogenannten Nebennieren (Hormondrüsen, die oberhalb der Niere angelegt sind) und ebenso das Fettgewebe männliche Hormone. So steht bei Verdacht auf Hyperandrogenämie zunächst die Suche nach den Ursachen bzw. nach der Hauptbildungsstätte der Hormone im Vordergrund.

Das Haupthormon unter den männlichen Geschlechtshormonen ist das Testosteron. Darüber hinaus werden aber auch andere Hormone wie Androstendion, DHEAS und weitere Hormone als männliche Geschlechtshormone klassifiziert. Testosteron wird überwiegend im Eierstock gebildet, während z.B. Androstendion und DHEAS auch in erheblichem Umfang aus der Nebenniere stammen können.

Aus dem oben gesagten wird deutlich, dass allein aus dem Verhältnis der Hormonwerte im Blut schon Rückschlüsse darauf gezogen werden können, welches Organ als Hauptbildungsstätte der männlichen Hormone in Frage kommt. Dies ist wichtig, um anschlieβend die Therapiemöglichkeiten festzulegen.

Prämenstruelles Syndrom = PMS:

Das PMS beinhaltet äuβerst komplexe Beschwerden, die sich während der letzten vier bis vierzehn Tage vor dem Eintreten der Regelblutung in jedem Monatszyklus einer Frau zeigen können und mit Beginn der Regel aufhören. Jede dritte Frau im gebärfähigen Alter gab in einer Untersuchung an, regelmäβig unter Symptomen vom PMS zu leiden.

Der Schweregrad des PMS variiert. Frauen mit stark ausgeprägten Symptomen (ca. 25%) leiden unter einer regelmäβigen Befindlichkeitsstörung. Frauen mit sehr starken Symptomen (ca. 3-8%) sind in dieser Zeit in ihrem Arbeitsumfeld und sonstigen sozialen Kontakten erheblich eingeschränkt.

Zu den körperliche Symptomen können gehören:
• Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
• Hautveränderungen
• Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfungssymptome
• Übelkeit und Kreislaufbeschwerden
• Durchfall
• Krämpfe im Unterbauch
• Kopf- und Rückenschmerzen
• Heiβhunger oder Appetitlosigkeit
• Schmerzhafte Spannungen, Schwellungen oder extreme Empfindlichkeit der Brüste (Mastodynie)
• erhöhte Sensibilität auf Reize (Licht, Berührung, Lärm, Geruch, Zeit- und Arbeitsdruck)
• Migräne
• Ohnmacht
• Völlegefühl
• Schmerzen im Bereich der Geschlechtsorgane und im kleinen Becken beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
• Schleimhautreizungen
• Aktivierung von latenten Entzündungsherden im Körper

Zu den psychischen Symptomen können gehören:
• Stimmungsschwankungen
• Antriebslosigkeit
• Hyperaktivität, Ruhelosigkeit
• depressive oder manische Stimmungen
• Angstzustände
• Reizbarkeit
• Aggressivität
• grundloses Weinen oder Lachen
• vermindertes Selbstwertgefühl
• Gefühl von Überforderung und Kontrollverlust
• Veränderungen des Apetits

Die genauen Ursachen des prämenstruellen Syndroms sind bisher nicht geklärt. Sie treten nicht in der ersten Zyklushälfte mit der Regelblutung und der Follikelreifung auf, sondern nur in der zweiten Zyklushälfte mit der Gelbkörperreifung (zwischen Eisprung und Einsetzen der Regelblutung). Man nimmt ein gewisses Hormonungleichgewicht an.

Zur Linderung der Symptome des prämenstruellen Syndroms können pflanzliche Präparate, wie der Mönchspfeffer (Agnus castus), aber auch die Gabe des Gelbkörperhormons, Progesteron, eingesetzt werden.

Hyperprolaktinämie:

Als Hyperprolaktinämie wird eine Erhöhung des Prolaktinspiegels im Blut bezeichnet. Das Prolaktin-Hormon wird im Vorderlappen der Hypophyse gebildet.

Als Ursachen kommen z.B. ein Hypophysentumor (Prolaktinom) oder auch Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten (z.B. Metoclopramid) in Betracht. Aber auch eine taktile Stimulation der weiblichen Brust, Stress oder eine Schwangerschaft führen zu einem erhöhten Prolaktinspiegel.

Symptome können sein:
• Regeltempostörungen bis zum Ausbleiben der Blutung (Amenorrhoe)
• Milchsekretion aus der Brustwarze (=Galaktorrhoe)
• Libidoverlust

Eine Blutuntersuchung ist zur Diagnostik unabdingbar. Bei Verdacht auf ein Prolaktinom sollte eine Magnetresonanztomografie (=MRT) erfolgen.

Schilddrüsenerkrankungen:

Die Schilddrüse steuert alle wesentlichen Stoffwechselvorgänge im Körper und hilft bei Wachstum und Entwicklung anderer Organe und Gewebe. Neben der Über- oder Unterfunktion kann es auch durch Gröβenzunahme (Kropf) oder Knotenbildung zu Beschwerden durch die Schilddrüse kommen.

Bei der Frau können Schilddrüsenfunktionsstörungen zu erheblichen Zyklusstörungen führen und zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen.

Endometriose:

(Griechisch zusammengesetztes Wort: endo = innen, metra = Gebärmutter)
Circa 10 % der Frauen leiden unter einer Endometriose. Hierbei finden sich versprengte Gebärmutterschleimhautzellen auβerhalb der Gebärmutterhöhle.

Dies kann sein:
• im Bereich der Scheide, Gebärmuttermuskulatur, der Eileiter, der Eierstöcke
• im Bereich des kleinen Beckens
• im Bereich der Blase und Darm



Genau wie die Schleimhaut innerhalb der Gebärmutter, verändert sich diese Schleimhaut entsprechend dem Monatszyklus. Dies kann zu unterschiedlich ausgeprägten Beschwerden, insbesondere im Zusammenhang mit der Regelblutung führen.

Folgende Symptome können auftreten:
• Unterleibsschmerzen, vor allem in der zweiten Zyklushälfte
• Schmerzen bei der Monatsblutung (Dysmenorrhoe)
• zyklisch auftretende Rückenschmerzen
• häufig wiederkehrende Schmerzen im Unterbauch
• Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Zyklusstörungen
• Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang
• Unfruchtbarkeit

Trotz intensiver Forschung ist noch immer unklar, wie es zur Endometriose kommt. Bis heute gibt es nur Theorien zu ihrer Entstehung.

Therapie:
Nur bei Endometrioseherden, die keinerlei Beschwerden verursachen und keine Wachstumstendenz zeigen, kann auf eine Behandlung verzichtet werden. Sonst gilt: Je früher behandelt wird, desto besser sind die Aussichten, langfristig Beschwerdefreiheit und Heilung zu erreichen.

Die Behandlung ist abhängig von:
• Ausmaβ der Beschwerden
• der Lokalisation der Endometriose
• dem Lebensalter der Patientin
• eventuell bestehenden Kinderwunsch

Mögliche Behandlungsmöglichkeiten von Endometriose sind:
• Medikamentöse Behandlung
• Operation
• Kombinationstherapie

Myome:

Myome sind gutartige Wucherungen (Tumore), die in der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) auftreten. Sie sind die häufigsten gutartigen Tumore des weiblichen Genitaltrakts und können sich bei jeder Frau entwickeln. In Europa ist jede 4. bis 6. Frau im gebärfähigen Alter davon betroffen. Myome sind zwar nicht gefährlich, können aber die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Man bezeichnet Myome auch als hormonabhängige Tumore, weil sie vor allem durch das weibliche Geschlechtshormon Östrogen stimuliert, bzw. durch Gestagen im Wachstum gehemmt werden. Sie treten erst nach der Pubertät auf und bilden sich in der Regel nach der letzten Regelblutung (Menopause), mit der Veränderung des Hormonhaushaltes, mehr und mehr zurück. Frauen, die bis zu den Wechseljahren keine Myome hatten, können danach auch keine mehr bekommen.



Meist entwickeln sie sich zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr. Sie können entweder als einzelne Knoten auftreten oder zahlreich in der Gebärmutterwand liegen. Man spricht dann von einem Uterus myomatosus. Die Gröβe eines Myoms kann variieren, manche wachsen bis zu 20 cm an und können eine Schwangerschaft im 5. Monat vortäuschen.

Etwa ¼ der betroffenen Frauen kann mit einem Myom beschwerdefrei leben. Bei ihnen ist keine Behandlung nötig.
Bei ¾ treten folgende Symptome auf:
• Blutungsstörungen:
• deutlich verlängerte Monatsblutung (Menorrhagie)
• Zwischenblutung/Schmierblutung (Metrorrhagie)
• verstärkte Monatsblutung (Hypermenorrhoe)
• Schmerzen während der Blutung (Dysmenorrhoe)
• Druck auf die Blase, häufiger Harndrang, häufige Harnwegsinfekte
• Verstopfung, Kreuzschmerzen
• Beschwerden beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)

Wenn deutliche Beschwerden auftreten, können Myome mittels unterschiedlicher Methoden behandelt werden. Die Art der Therapie hängt ab von:
• Symptomen
• Gröβe und Lage des Myoms
• Alter der Frau
• vorhandenen Kinderwunsch

Die genaue Ursache der Entstehung eines Gebärmuttermyoms ist bislang noch unbekannt. Es wird jedoch ein genetischer Einfluss vermutet. So treten Myome bei Töchtern, deren Mütter Myomträgerinnen waren, häufiger auf. Auch das vermehrte Auftreten bei Afrikanerinnen deutet auf eine genetische Basis hin.

Mögliche Therapieformen der Myome sind:
• Medikamentöse Behandlung
• Ausschälung des Myoms (Myomenukleation)
• Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)
• Myomverödung (Embolisation)

Vorzeitige Wechseljahre=POF (=Premature Ovarian Failure):

Unter prämaturer Ovarialinsuffizienz versteht man ein vorzeitiges Erlöschen der Eierstockfunktion vor dem 40. Lebensjahr. Dies tritt bei etwa 1% aller Frauen auf und führt schon in jungen Jahren zu typischen Symptomen, die ansonsten erst in den Wechseljahren erwartet werden:
• Unregelmäβiger Zyklus/Ausbleiben der Regelblutung
• Hitzewallungen
• Libidoverlust
• Schlafstörungen
• Antriebsschwäche

Ursachen hierfür können sein: genetische Veränderungen, immunologische Störungen oder anatomische Veränderungen. Bei einigen Frauen kommt es auch in Folge einer Chemotherapie oder Strahlentherapie oder auch Operation zum vorzeitigen Funktionsverlust der Eierstöcke. Häufig findet man jedoch keine Ursachen.

Eine vorzeitige Erschöpfung der Eierstöcke erkennt man vor allem an einem deutlichen Anstieg des FSH Hormons und einem zu niedrigen Spiegel des AMH- Hormons. Also sollte als Erstes eine Hormonuntersuchung durchgeführt werden.

Als Therapie kommt eine Hormonersatztherapie in Betracht. Diese ist gerade für Frauen mit vorzeitiger Menopause besonders wichtig, da sie noch sehr viele Jahre mit dieser Hormonmangelsituation leben müssen und es ohne den Ausgleich des Hormonmangels sehr oft zur Entwicklung einer Osteoporose kommt. Aus diesem Grund rät man eigentlich allen Frauen mit vorzeitigen Wechseljahren zu einer Hormonersatztherapie, um die langfristigen Folgen des Hormonmangels von vorneherein zu vermeiden.

Wechseljahre/Klimakterium:

Das Klimakterium bezeichnet die Jahre der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause (=letzte, richtige Regelblutung im Leben einer Frau) mit dem Übergang von der reproduktiven zur postmenopausalen Phase. Die Funktion der Eierstöcke lässt nach. Diesen Zeitabschnitt bezeichnet man umgangssprachlich als Wechseljahre.

Ca. 1/3 der Frauen haben in den Wechseljahren keine oder unwesentliche Beschwerden, 1/3 haben mittelstarke und 1/3 sehr starke Beschwerden.

Zu den klassischen „Wechseljahrsbeschwerden“ gehören:
• Schlafstörungen: insbesondere Einschlaf- und /oder Durchschlafstörungen
• Hitzewallungen: spontane und zum Teil häufig auftretende Episoden, die mit Schweiβausbrüchen und zum Teil Herzklopfen, etc. einhergehen. Diese können mehrmals pro Stunde auftreten.
• Stimmungsschwankungen: Verstärkung insbesondere depressiver Stimmungslagen, Belastungsfähigkeit deutlich gemindert, Neigung zu psychischen Erschöpfungssymptom
• trockene Haut und Schleimhäute: Trockenheit der Scheidenschleimhaut, Trockenheit der Augenschleimhäute (Konjunktivitis sicca), Trockenheit der Mundschleimhaut
• Stoffwechselprobleme: Gewichtszunahme

Diese Symptome können zur erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.
Als wichtiger Baustein in der Therapie von Wechseljahrsbeschwerden gilt ein allgemein gesunder Lebenswandel mit sportlicher Betätigung, gesunder Ernährung, etc.

Desweiteren können pflanzliche Präperate bei geringen Symptomen eingesetzt werden.

Leidet eine Frau stark unter Wechseljahrsbeschwerden, so kann eine Hormonersatztherapie angeboten werden, diese sollte jedoch zeitlich beschränkt gegeben werden.

Hormonersatztherapie:
Im Rahmen einer Hormonersatztherapie wird eine individuelle, ausgewählte Kombination aus Östrogen- und Gestagen-Bestandteilen eingesetzt. Möglichst nach der Devise: So wenig, wie möglich, so viel, wie nötig. Vor allem die sogenannten vasomotorischen Beschwerden (Hitzewallung, Schlafstörung) können mit Hormonen sehr gut behandelt werden. Man muss Nutzen und Risiken einer solchen Hormonbehandlung sorgfältig abwägen.

Hauptrisikofaktoren, die gegen eine Hormontherapie sprechen sind Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Brustkrebs in der Vorgeschichte. Eine langjährige Einnahme erhöht die oben genannten Risiken auch ohne vorausgegangene Erkrankung. Trotz allem kann die Lebensqualität bei ausgeprägten Wechseljahrsbeschwerden erheblich eingeschränkt sein, so dass eine möglichst niedrig dosierte und kurzeitige Hormontherapie vertretbar erscheint.

Hormone können in unterschiedlicher Form angewendet werden:
• Tablettenform
• Spritzen
• vaginalen Zäpfchen
• Pflaster
• Gel

Am häufigsten werden Hormone in Tablettenform verwendet. Vieles spricht jedoch für die Gabe über die Haut oder Scheide (parenteral), da hier die Leber weniger belastet wird und so offensichtlich weniger vor allem kardiovaskuläre Nebenwirkungen auftreten. Eine individuelle Beratung ist hier unabdingbar.